Im Rahmen der Forschungsinitiative Produktive Teaming werden den Mitgliedern und Interessierten regelmäßig Treffen und Workshops angeboten, um exzellente wissenschaftliche Forschung hautnah zu erleben. Vor diesem Hintergrund luden Frau Professorin Julia Arlinghaus des Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF sowie Herr Professor Ayoub Al-Hamadi von der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg in ihre Forschungslabore ein.
Als erste Station besichtigten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der TU Chemnitz, TU Ilmenau und OVGU Magdeburg das Fraunhofer IFF. Neben der Elbfabrik war das Highlight die 360° Projektionsfläche des Elbedome. Mit 16 Metern Durchmesser und 4 Metern Höhe ist er eines der größten Mixed-Reality-Labore weltweit und kann interaktive 3D-Visualisierungen mit modernsten VR-Technologien in Bild und Ton darstellen. Holografien erzeugen den Eindruck, sich inmitten der Projektion zu befinden. Diese Form der Darstellung eignet sich besonders gut für die Vernetzung von Produktionssystemen und Digitalisierung von Produktionsprozessen in Echtzeit. So können für jeden Anwendungsfall Simulationen und Modelle erstellt oder ganze Prozessketten abgebildet werden. Dank der Projektion, von z. B. Maschinen, komplexen Anlagen, Räumen oder gar Städten, konnten die Teilnehmenden der CHIM-Standorte in virtuelle (Arbeits-)Welten eintauchen und z.B. an einem Montageprozess oder einer virtuellen Verkehrssituation Teil haben. Nur einen Steinwurf vom Elbedome entfernt brachten weitere Anwendungsfälle in der Elbfabrik den Besuchern den Stand der Wissenschaft und Technik auf dem Gebiet der digitalisierten Wertschöpfungsprozesse näher. Über 20 Demonstratoren zeigten Technologien für intelligente und vernetzte Prozesse, darunter autonome Roboter, smarte Kommissionier- und Montagestationen sowie effiziente Teilebearbeitung und -prüfung. Im Anschluss besuchte die Delegation das Fachgebiet Neuro-Informationstechnik von Prof. Al-Hamadi an der OVGU Magdeburg. Prof. Al-Hamadi und seine Mitarbeitenden stellten die zentralen Forschungsarbeiten im Themenfeld Mensch-Roboter-Kollaboration mittels humanoider sowie industrieller Roboter vor. So konnten unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erleben, wie beispielsweise Roboter die Bewegungen dynamischer Objekte in dichten Räumen einschätzen, Personen identifizieren und verfolgen sowie Interaktion anhand von Körperposen sowie Mimikmerkmalen erkennen können. Diese und andere Forschungsgebiete untersucht das Team um Prof. Al-Hamadi in mehreren Projekten, wie z.B. „3D-basierte Mensch-Roboter Kollaboration mit räumlicher Situationsanalyse zur Ad-Hoc-Assistenz bei dynamischen Warentransportprozessen“ oder auch „Implizite mobile Mensch-Roboter-Kommunikation für die räumliche Handlungskoordination mit aktionsspezifischer semantischer Umgebungsmodellierung“.
(Autoren: Marlies Facius/Max Bernhagen; Fotos: Marlies Facius)